Eingewöhnung

Die Eingewöhnungsphase prägt das gesamte Verhältnis von Tagesmutter zum Kind und Tagesmutter zu den Eltern.

Der Übergang aus der eigenen Familie, in die noch unbekannte Tagespflegestelle bedeutet für Ihr Kind eine große Herausforderung.

Jedes Kind kann sich mal schneller und mal langsamer von den Eltern trennen.

Die Eingewöhnung muss individuell auf den Charakter des Kindes abgestimmt werden.

Die Begleitung durch die Eltern bietet dem Kind dabei die nötige Sicherheit, um die Tagesmutter, die anderen Kinder, die Räume und den Tagesablauf in Ruhe zu erkunden.

Persönliche Gegenstände wie Kuscheltiere oder ähnliche Dinge sind erwünscht und helfen den Kindern die fremde Umgebung besser aufzunehmen. So erlangen sie schnellstmöglich die notwendige Sicherheit und das Vertrauen.

 

  • die Eltern entscheiden, ob Vater oder Mutter das Kind beim Eingewöhnen begleitet
  • rechtzeitig vor dem Aufnehmen der Arbeit Eingewöhnung beginnen
  • eine ruhige Atmosphäre schaffen
  • Elternteil und Tagesmutter pflegen viel Austausch in dieser Zeit
  • viel mit dem Kind sprechen und spielen
  • Zeit nehmen, um Vertrauen aufzubauen
  • mit dem Kind die Räumlichkeiten entdecken
  • Rituale beim Bringen und Abholen entwickeln z.B. winken, einen schönen Tag wünschen usw.
  • Lieblingsspielzeug, Kuscheltuch, Schnuller, Kuscheltier, getragenes Hemd von der Mama (vertrauter Geruch) für das Kind mitbringen
  • Elternteil wird empfohlen frühestens am 3. Eingewöhnungstag kurz weg zu gehen und mit Handy in der Nähe zu bleiben
  • Elternteil verabschiedet sich dabei deutlich vom Kind und begrüßt beim Wiederkommen herzlich
  • Elternteil geht trotzdem kurz weg, auch wenn das Kind weint
  • keine langen tränenreiche Abschiede seitens des Elternteils
  • Elternteil sollte nicht am Montag das erste Mal weggehen (Wochenende unterbricht Eingewöhnung)
  • behutsames Aufnehmen von Körperkontakt meinerseits
  • Elternteil unterstützen, loszulassen

Detaillierte Stufen der Eingewöhnung

Liebe Eltern!

 

Ergänzend möchte ich Sie hier detailliert mit den einzelnen Stufen der Eingewöhnungsphase vertraut machen.

Für mich gehört eine möglichst optimale Gestaltung der Eingewöhnungszeit zu einem Qualitätsmerkmal meiner pädagogischen Arbeit.

Der Übergang aus der Familie in die noch unbekannte Kindertagespflegestelle bedeutet für jedes Kind eine große Herausforderung (die Kinder signalisieren das mitunter auf sehr unterschiedliche Weise). Ihr Kind ist mit zunächst unbekannten Räumen, fremden Erwachsenen und anderen Kindern konfrontiert. Es muss sich an neue Situationen, einen veränderten Tagesablauf und an die tägliche Trennung von Ihnen erst gewöhnen.

Ihre Begleitung erleichtert Ihrem Kind den Übergang in die neue Umgebung entscheidend. Sie müssen dabei gar nicht viel tun. Ihre bloße Anwesenheit im Raum genügt, um für Ihr Kind ein „Nest“, einen „sicheren Hafen“ zu schaffen, in den es sich jederzeit zurückziehen kann, wenn es sich überfordert fühlt.

 

1. Die ersten drei Tage kommen Sie mit Ihrem Kind, wenn nicht anders vereinbart, bitte für eine Stunde, von 9.00 bis 10.00 Uhr, in die Kindertagespflegestelle. In dieser Zeit ist die Spielphase, die ein lockeres Ankommen ohne große Anforderungen möglich macht.

 

2. Wenn Sie mit Ihrem Kind zusammen im Gruppenraum sind, setzen Sie sich am besten still in eine Ecke und seien einfach nur da. Wenn Ihr Kind schon krabbeln oder laufen kann, erlauben Sie ihm, zu gehen und zu kommen, wie es will. Drängen Sie es zu keinem bestimmten Verhalten und behalten Sie es im Auge. Genießen Sie es einfach, Ihr Kind bei seiner Erkundung der neuen Umgebung zu beobachten.

 

3. Die ersten drei Tage spielen für die Eingewöhnung des Kindes eine besonders wichtige Rolle. In einem Forschungsprojekt wurde nachgewiesen, dass Kinder in den ersten sieben Monaten ihres Krippenbesuches im Durchschnitt vier mal länger wegen Krankheit fehlten, wenn es bereits in den ersten drei Tagen zu Trennungen von den Eltern gekommen ist.

Ich werde mich in den ersten Tagen zunächst eher abwartend verhalten und erst nach einiger Zeit versuchen, zu Ihrem Kind Kontakt aufzunehmen, indem ich ihm z. B. kleine Spielangebote mache.

 

4. Unterstützen Sie das Interesse Ihres Kindes an mir und blockieren Sie nicht den Zugang zu mir. Bedenken Sie, dass Sie als Mutter oder Vater einen sehr großen Einfluss auf Ihr Kind haben. Wenn Sie es nicht zulassen, wird es Ihr Kind sehr schwer haben, eine Beziehung zu mir aufzubauen. Sprechen Sie freundlich zu und über mich. Ihr Kind wird das registrieren und entspannter an die neue Situation gehen.

 

 

5. Am vierten Tag können Sie sich nach Absprache mit mir für kurze Zeit von Ihrem Kind verabschieden und den Raum verlassen. Die Reaktion Ihres Kindes auf diesen ersten Trennungsversuch in der neuen Umgebung enthält wichtige Anhaltspunkte über die richtige Dauer der Eingewöhnungszeit. Wenn Ihr Kind weint, wenn Sie den Raum verlassen, gehen Sie trotzdem hinaus, bleiben aber in der Nähe der Tür. Wenn ich Ihr Kind nicht innerhalb von wenigen Augenblicken beruhigen kann, werde ich Sie wieder in den Raum zurück bitten. Ich werde Sie über das weitere Vorgehen beraten. Wenn Ihr Kind eher gelassen mit der neuen Situation umgeht und ich während der zunächst kurzen Zeit Ihrer Abwesenheit den Eindruck gewinne, dass Ihr Kind sich eingelebt hat, sollten Sie diese Phase der Eingewöhnung als abgeschlossen betrachten. Bleiben Sie dann nicht länger als notwendig, es könnte sich negativ auf Ihr Kind auswirken.

 

6. Die Eingewöhnungszeit ist abgeschlossen, wenn ich Ihr Kind im Ernstfall trösten kann. Das muss nicht heißen, dass Ihr Kind nicht mehr weint, wenn Sie sich nach dem Bringen ver- abschieden. Wenn das Kind weint, wenn Sie gehen wollen, so drückt es damit aus, dass es Sie lieber in der Kindertagespflegestelle dabei hätte, und das ist sein gutes Recht. Es wird sich jedoch nach Abschluss der Eingewöhnungszeit von mir beruhigen lassen, wenn Sie gegangen sind. Um sich zu vergewissern, können Sie bei mir gern telefonisch nachfragen. Wichtig ist ein klarer Abschied – liebevoll, herzlich und kurz. Lange Abschiede erleichtern weder Mutter/Vater noch dem Kind die Situation und lassen das Kind die Unsicherheit der

Eltern spüren, was ihm die Umgebung, in der es zurückbleiben soll, keinesfalls Vertrauen erweckend erscheinen lässt. Immer sollten die Eltern beim Abschied ihr Kind von sich aus mir übergeben – nie das Kind sich von mir „abknüpfen“ lassen. Nur so vermitteln die Eltern ihrem Kind, dass sie den Wechsel für richtig und gut halten. Muss ich das Kind abnehmen, bin ich diejenige, die zwei Unglückliche trennt, denen der Abschied schwer fällt. Eine schlechte Ausgangsposition, um nun zur Vertrauten in neuer Umgebung zu werden.

 

7. Die Länge der Eingewöhnungszeit lässt sich von vornherein nicht voraussagen. Hilfreich ist, wenn Sie zeitlichen Spielraum schaffen können, auch um bei besonderen Umständen (z. B. Krankheit) flexibel reagieren zu können. Wenn irgend möglich, sollten Sie Ihr Kind in den ersten vier Wochen nur halbtags in die Kindertagespflegestelle bringen. Auch bei einer gut verlaufenden Eingewöhnungszeit braucht Ihr Kind viel Kraft und Können, um sich mit den neuen Verhältnissen vertraut zu machen.

 

8. Seien Sie darauf vorbereitet, dass Ihr Kind in der Kindertagespflegestelle nach einiger Zeit andere Verhaltensweisen zeigen wird, als Sie sie von zu Hause kennen (z. B. wenn Ihr Kind etwas isst, was es zu Hause keines Blickes würdigt). Das hat etwas damit zu tun, dass Ihr Kind in der neuen Umgebung mit den neuen Personen neue Gewohnheiten entwickelt, die sich mitunter von denen unterscheiden, die es zu Hause mit Ihnen ausgebildet hat. Vor allem im Krippenalter sind Gewohnheiten für das Kind zunächst einmal fest mit den Personen verbunden, mit denen es sie entwickelt hat. Es zeigt nicht, dass wir einen größeren Einfluss auf Ihr Kind habe als Sie, sondern nur einen anderen.

 

9. Ein letzter Punkt: Montags nie – heißt die Devise für alle neuen Aktivitäten in der Eingewöhnung (z. B. Schlafen legen, Essen oder erstes Alleinbleiben). Ihr Kind muss sich erst an den wechselnden Aufenthalt in Elternhaus und Kindertagespflegestelle gewöhnen und hat es am Wochenbeginn besonders schwer sich in der noch neuen Umgebung wieder zurecht zu finden.

 

Ich hoffe, dass diese Informationen Ihnen eine kleine Hilfe ist, um die Anforderungen der Eingewöhnungszeit gut meistern zu können. In keinem Fall soll damit das tägliche Gespräch mit der Tagespflegeperson ersetzt werden. Jeder Schritt in der Eingewöhnungszeit wird mit Ihnen besprochen, und bedenken Sie auch, dass jede Eingewöhnungszeit ein höchst individueller Prozess ist, der nicht voraussag-bar und auch nicht vergleichbar ist mit anderen Kindern.

 

Ich wünsche Ihnen und Ihrem Kind einen guten Start in der „Schmarler-Kindertagespflege“.

Tagesmutter Nicole

 

Tel:

0178-5242877

 

E-Mail:

schmarler-kindertagespflege@freenet.de 

 

Adresse:

Kolumbusring 18

18106 Rostock - Schmarl